Wie lernen Kinder und was brauchen sie von uns Erwachsenen?
- Soziale Eingebundenheit
Enge Zwischenmenschliche Bindungen und gute Beziehungen - Autonomieerleben
Freie Bestimmung und Steuerung des eigenen Handelns
Selbstbestimmte Interaktion mit der Umwelt - Kompetenzerleben
Aufgaben aus eigener Kraft und durch eine effektive Interaktion mit der Umwelt zu bewältigen
Wie Kinder lernen und was Remo H. Largo dazu meint:
- Nur wenn sich ein Kind körperlich wohl fühlt, kann es sich seinen Möglichkeiten entsprechend entwickeln.
- Das Kind hat einen angeborenen Drang, seine soziale und seine materielle Umwelt begreifen zu wollen. Die treibenden Kräfte der Entwicklung sind Neugier und Eigenaktivität.
- In jeder Entwicklungsperiode reifen bestimmte Fähigkeiten heran, die sich das Kind durch konkrete Erfahrungen aneignet.
- Interessen und Eigenaktivität sind in jedem Alter entwicklungs-spezifisch: Das Kind sucht sich aus der Vielzahl möglicher Erfahrungen diejenigen heraus, die seinem Entwicklungsstand entsprechen.
- Der Sinn des kindlichen Lernens liegt nicht im Endprodukt, sondern im Lernprozess selbst. Umwege, Fehlschläge und Enttäuschungen gehören ebenso zur Lernerfahrung wie das Gelingen.
- Sinnvolles Lernen zeichnet sich durch Eigenkontrolle und Selbstbestimmung aus.
- Fähigkeiten können durch Üben nicht hervorgerufen, sondern nur verinnerlicht und Differenziert werden. Üben besteht nicht aus stereotypen Wiederholungen, sondern in einem Anpassen der neu erworbenen Fähigkeiten an unterschiedliche äußere Bedingungen, sowie in der Integration in vorhandene Fähigkeiten.
- Die Aufgaben der Eltern und der Bezugspersonen sind: Die Umwelt für das Kind so zu gestalten, dass es entwicklungs-spezifische Erfahrungen machen kann; dem Kind ein Vorbild sein; das Kind in denjenigen Bereichen zu unterrichten, für die es Interesse zeigt.
Wie Kinder lernen und was der Erziehungswissenschaftler Gerd Schäfer dazu meint:
- Das Kind möchte mit allen Sinnen die Welt entdecken und braucht Menschen dazu, die ihm Resonanz geben, die es so annehmen wie es ist (Erfahrungslernen).
- Kinder sollen schöpferisch und weitestgehend selbstbestimmt lernen können.
Wie Kinder lernen und was Gerald Hüther, Neurobiologe dazu meint:
Das Kind kommt mit zwei wichtigen Erfahrungen zur Welt:
- Der unendlichen Verbundenheit mit einem Menschen – der Mutter und der Möglichkeit sich dabei zu entwickeln.
- Man muss einen Sinn darin sehen etwas zu lernen, ohne Motivation passiert im Gehirn gar nichts
Im Alltag des Lernens bedeutet das Konkret:
- Gute Beobachtung
Ressourcenorientierter Blick
Akzeptanz von Individualität und Vielfalt - Lernanregende Umwelt
- Resonanz durch Interesse und Beziehung
nicht durch Lob und Tadel - Unsere Neugierde
Unser Interesse an ihren Gedanken und Ideen
(Auf eine Frage kommt keine Antwort sondern eine Frage)
Welche Kompetenzen der Erwachsenen braucht es dazu:
- Fähigkeit zu improvisieren
- Soziale Phantasie
- Ambiguitätstoleranz
- Intuition
- Innehalten
- Erfahrungslernen
Was für Erinnerungen haben wir an unser eigenes Lernen?
- Wenn ich mich erinnere, in welchen Situationen habe ich etwas gelernt, was ich heute noch weiß?
- Was haben „gute“ Lernerfahrungen gemeinsam und gibt es Gemeinsamkeiten bei „schlechten“ Lernerfahrungen?
- Haben mein Interesse, meine Lust darauf oder meine Freude daran die Erfahrung beeinflusst?
- Hat mich die Sinnhaftigkeit, die Persönlichkeit des Lehrenden oder einfach nur der Stolz beim Gelingen beeinflusst ?
Wie setzen wir das in der Aqua Kita um?
Viele Jahre der Beobachtung und Forschung bestätigen uns in unserem Bemühen als Erzieher weg von der Rolle des Animateurs hin zur Rolle des Begleiters beim Entdecken der Welt. Die Frage, wie kann ich das Kind unterstützen, dass es sein Vorhaben selbst durchführen kann hat eine höhere Priorität als etwas für das Kind zu tun und somit ist unser Bestreben die Situationen nicht nur lernanregend zu gestalten, sondern für die Kinder darin auch die Möglichkeit zu schaffen ihre sich selbst gestellten Aufgaben selbst erledigen zu können.