Konflikte beobachten und achtsam begleiten

Zu einem Zusammensein in einer Partnerschaft oder in einer anderen Gemeinschaftsform, gehören Konflikte einfach dazu. Jeder streitet! Mit jedem und fast überall. Ob es Erwachsene und Kinder sind, ob es in einer Partnerschaft ist, im Beruf oder mit Freunden, Verwandten oder mit Menschen die man gar nicht kennt.

Mit den folgenden Inhalten möchte ich ein paar positive Seiten des Streitens aufzeigen und Euren Blick sowie Eure Haltung im Bezug auf Konflikte sensibilisieren. Meine Quellen findet ihr am Ende, da ich über meine Berufserfahrung und Fachwissen hinaus noch vieles recherchiert habe.

Beginnen wir mit ein paar „alten Kamellen“:
„ne wir haben das noch nicht geklärt“
„ich habe aber grade keinen Bock mich zu vertragen, weil ich sauer bin“
„Schwester hin oder her, ich find sie aber gerade doof“
„Hat Dich jemand gefragt? Halt Dich raus“

„Ihr seid solche Zicken, das nervt echt!“
„Du musst ja nicht dabei sein“
„Dann hör doch weg“
„Du hast überhaupt keine Ahnung was los ist, also spare Dir deinen Kommentar“
„Ja, Eltern die sich einmischen, nerven auch“
„Und jetzt erst recht“
„Sag sofort Entschuldigung, das ist Dein Opa, du kannst doch nicht solche Sachen zu ihm sagen.“
„Haltet Euch einfach raus“
„oh je jetzt kommt der Spruch wieder…“
„Ich sage was ich denke“
„Ach ich darf nicht wütend werden, aber mein Opa schon?“
„Es tut mir aber nicht leid, wofür dann entschuldigen?“
 „Du bist ganz schön frech! Da bist Du schon einmal zu Besuch bei uns und dann streitest Du Dich auch noch, Du Dickkopf!“
„jup, und wieder war ja klar, dass der Kommentar nicht fehlen durfte“
„bla bla bla, ich bin ein Dickkopf und ich bin frech, lasst mich einfach alle in Ruhe“
„Warum besuche ich die überhaupt noch?“
„Hier will mich niemand verstehen“
„Ihr geht mir alle so auf die Nerven“
„Hört auf zu streiten, das gehört sich nicht, ihr seid doch Geschwister, seid jetzt wieder gut zueinander“
„oh das macht man aber nicht, mach mal schnell ei ei beim Papa, sonst ist er ganz traurig“
„Ich weis zwar nicht was ich verbrochen habe, aber den Papa traurig machen will ich nicht. Ich bin aber grade müde und ungeduldig, Ei Ei, geht grade nicht. Wieso verstehen die Erwachsenen mich einfach nicht?“

Wer kennt diese oder ähnliche Sätze nicht auch aus seiner eigenen Kindheit, Jugend oder dem Erwachsenenalter? Häufig wiederholen Erwachsene Sätze, die sie selbst im Kindesalter hörten, wenn sich Kinder in ihrer Gegenwart streiten.

Warum? Weil ihnen im frühen Kindesalter beigebracht wurde, dass Streiten etwas negativ behaftetes, unschönes ist. Etwas das man nicht tut und schnellstens wieder bereinigt werden sollte. Darum fühlt sich auch so manch Erwachsener selbst unwohl, wenn er sich in der Gegenwart von streitenden Kindern befindet oder eine Auseinandersetzung beobachtet.

Häufig sind Kinder meist viel emotionaler und in stärkere Auseinandersetzungen bei Konflikten verwickelt als Erwachsene. Sie werden schneller laut, weinen mehr, schreien, zanken, verletzen sich oder finden keine Worte mehr. Dennoch sind sie zu 100% authentisch, ehrlich und grade heraus. Und wir sollten sie darin unterstützen, ihre (alle) Emotionen zeigen zu dürfen, sie in angemessener Form zu äußern, sowie einen geeigneten Rahmen dafür zu bekommen. Beispielsweise hat das Gefühl „Wut“ ebenso viel Berechtigung wie „Freude“. Hält jedoch jemand vor lauter Wut einen Hocker mit erhobenen Armen über sich und brüllt, dann endet meiner Meinung nach die Bedürfnisorientierung und die Wut muss in angemessener Form ausgelassen werden. Nach geeigneten Möglichkeiten kann man auch gemeinsam mit dem Kind suchen.

Pädagogen greifen häufig zu vorschnell ein oder mischen sich in Angelegenheiten ein, welche die Kinder vielleicht selbst hätten lösen können, wenn sie die Zeit dazu bekommen hätten. Dadurch nehmen jedoch die Fachkräfte den Kindern die Erfahrung selbst herauszufinden, welche Optionen sie gehabt hätten, um den Konflikt besser auszuhalten oder vielleicht zu lösen. Selten tragen die Lösungsansätze der Erwachsenen dazu bei, dass so ein Streit unter Kindern tatsächlich direkt gelöst wird. Manchmal scheint es nämlich nur so, als wäre der Streit beendet, weil sich die Kinder an die Anweisungen der Fachkraft halten. Wenige Minuten später wird der Streit fortgesetzt.

Das hat zum einen damit zu tun, dass Regeln, die nicht im Zusammenhang mit dem Anliegen oder den Gefühlen der Kinder stehen, auch nichts mit dem Konflikt zu tun haben. Zum anderen ist das Einmischen der Fachkraft nicht unbedingt nur wertvoll, sondern eine kurze Unterbrechung, manche Kinder sind vielleicht aufmerksam, andere sind so aufgebracht, dass sie die Worte der Fachkraft überhaupt nicht erreichen.

Richtiges Konfliktverhalten braucht Zeit und muss geübt werden können. Das ist eine Kompetenz, ebenso wie andere Fähigkeiten, welche ein Mensch im Leben erlernt. Es ist daher wichtig, dass diese Kompetenzen bereits in früher Kindheit erfahren und geübt werden dürfen.

Gerade weil Streiten und Konflikte in der Sozialisierung von Erwachsenen als etwas Unangenehmes dargestellt wurden, müssen Fachkräfte umso mehr ihre eigene Einstellung zu Konflikten ändern und lernen, konstruktiv mit Konflikten umzugehen. Das unterstützt sie dabei, Kinder in ihren gegenseitigen Auseinandersetzungen, professioneller zu begleiten und in ihren sozial-emotionalen Fähigkeiten zu unterstützen.

Eine Möglichkeit, um eigene Konfliktkompetenzen zu reflektieren und Eure Grundhaltung zum Streiten zu verändern ist, die Arbeit im Team. Ein regelmäßiger Austausch über bestimmte Situationen in denen Ihr Euch vielleicht hilflos, genervt, gehemmt, ungeduldig etc. fühlt, ist aus meiner Erfahrung heraus, unterstützend. Allein deshalb, weil ich persönlich feststellte, dass es nicht nur mir so geht. Ich konnte mir Tipps von meinem Team holen und gleichzeitig Verständnis bei meinem Team spüren und es ließ uns mehr zusammen wachsen.

Was einen ebenso hohen Stellenwert hat, ist die Beachtung Eurer eigenen Bedürfnisse. Häufig finden sie keine Beachtung im Alltag. „Da muss ich jetzt wohl durch, ist ja mein Job“
„Ich kann nicht mehr, aber das hilft jetzt alles nichts“
Wenn Ihr spürt, dass Ihr an den Punkt kommt, wo Ihr der Meinung seid, Ihr verkraftet nicht noch eine weitere Konfliktbegleitung, dann haltet einmal kurz inne und denkt darüber nach, was Ihr in diesem Moment tut. Übergeht Ihr Euch selbst und begleitet einen weiteren Konflikt oder holt Ihr Euch Hilfe bei Euren KollegInnen? Wir raten euch offen zu sprechen und euch aktiv um eure Gesunderhaltung zu bemühen.

Was sind die positiven Aspekte in zwischenmenschlichen Auseinandersetzungen?

Erstes sorgt auf Kurz oder Lang dafür, dass Ihr Eure Gesundheit beeinträchtigt!

Was sind die positiven Aspekte in zwischenmenschlichen Auseinandersetzungen?

  1. Du lernst Dein Gegenüber und Dich besser kennen
  2. Gefühle, Wünsche und Bedürfnisse können in Worte gefasst werden
  3. Probleme können angesprochen und vielleicht sogar gelöst werden
  4. Es kann Weiterentwicklung stattfinden
  5. Es ergeben sich Veränderungen. Manche, die längst überfällig waren

Ein Konflikt forciert stets Entwicklung. Durch ihn werden Missverständnisse, Bedürfnisse, Veränderungen zum Vorschein gebracht. Voraussetzung dafür ist jedoch ein konstruktives Streiten. Meist ist nämlich nicht der Konflikt das Problem, sondern die Art und Weise wie wir damit umgehen.

Was bedeutet Konfliktkompetenz eigentlich?

Betrachtet es als ein Sammelsurium an Fähigkeiten, durch die jemand erfolgreich mit Konflikten auf konstruktive und selbst organisierte Weise umzugehen weiß.

Welche Fähigkeiten braucht man dazu?

  1. Konfliktbereitschaft – Konflikte überhaupt zulassen können, konstruktiv austragen zu können und als Chance zur Verbesserung zu betrachten.
  2. Konfliktwissen- Ein Wissen über verschiedene Konfliktursachen, Arten und Phasen haben. (Sachkonflikt, Beziehungskonflikt, Interessenkonflikt, Strukturkonflikt, Wertekonflikt)
  3. Standpunkt einnehmen- sich trauen „nein“ zu sagen, ein Bewusstsein für die eigene Meinung entwickeln, um im Anschluss argumentieren zu können
  4. Argumentieren können- sich Zeit nehmen, um seine Wahrnehmungen und Gedanken in Worte zu formulieren, positive „Ich-Botschaften“ zur Deeskalation anwenden
  5. Aktives Zuhören- Richtig dem Gegenüber zuhören, um so gut wie möglich zu verstehen, paraphrasieren, um festzustellen, ob man alles richtig verstanden hat, sich in sein Gegenüber hineinversetzen können
  6. Fehler zugeben können- das eigene Verhalten reflektieren, eigenes Fehlverhalten erkennen und ansprechen zu können
  7. Wählen der passenden Streitform- siehe unterschiedliche Streitformen.

Welche Streitformen gibt es eigentlich?

  1. „Ich warte ab und flüchte“
    Dabei werden die Interessen aller Beteiligten eher als gering eingeschätzt
  2. „Ich kämpfe und siege“
    Die eigenen Interessen und Bedürfnisse werden als sehr hoch, die der anderen hingegen als eher weniger bedeutend erachtet
  3. „Ich unterwerfe mich lieber“
    Die Interessen der anderen werden als hoch angesehen und die eigenen hingegen als niedriger betrachtet
  4. „Ich schließe einen Kompromiss“
    Die Interessen und Bedürfnisse aller Beteiligten werden als gleichwichtig betrachtet
  5. „Ich finde einen Konsens mit meinem Gegenüber“
    Die Interessen aller Beteiligten werden als wichtig erachtet, jedoch werden im Gegensatz zur Kompromissfindung, gemeinsam Ideen entwickelt womit alle Beteiligten einverstanden sind.

Schlussendlich wird sichtbar, dass eine Kompetenz für Konflikte sehr vielseitig ist. Voraussetzung ist außerdem eine wertschätzende Haltung, gekoppelt mit einer gehörigen Prise Sozialkompetenz. In alltäglichen Begegnungen mit den Kindern, mit Kollegen oder im privaten Umfeld, könnt ihr üben und anschließend in die Reflexion gehen.

Anlässe für Konflikte

  1. Aushandeln um Sachen (meins oder deins)
  2. Kinder müssen oft erst lernen „Mein“ und „Dein“ zu unterscheiden. Sie meinen oft: Womit sie spielen, gehört ihnen. Was andere haben, sollte auch ihnen gehören. Eigentum wird vehement verteidigt
  3. Eroberung des eigenen Reviers
  4. Der eigene Bereich wird verteidigt oder es wird versucht das Gebiet des anderen zu erobern
  5. Um Aufmerksamkeit und Anerkennung von Erwachsenen oder Spielpartnern und Freunden zu erlangen
  6. Aufgestauter Ärger wird am nächst Besten ausgelassen, meist weil das Kind auf sich selbst, auf andere oder auf etwas sauer ist
  7. Sich selbst groß und stark fühlen
  8. Besonders, wenn es um Streit zwischen größeren und kleineren Kindern geht, kommt es oft vor, dass sich das „Größere“ durch den Streit „aufbaut“ – auf Kosten des Kleineren
  9. Um Regeln einbringen zu können (das darfst du nicht, du musst aber…), eigene (Spiel-)Ideen oder Erklärungen vorzuschlagen und mit anderen Kindern abzugleichen oder um deren Bedeutung zu ringen
  10. Rollen und Rechte aushandeln, seine Positionen suchen, Rangfolgen bestimmen (…da sitze ich…)
  11. Aus Versehen, Langeweile oder mit Absicht Konflikte provozieren (…wir haben doch nur Spaß gemacht…; …endlich ist was los…)

Konflikte von Kindern begleiten

Vorrangig möchte ich erwähnen, dass Fachwissen, so wie die tägliche Praxiserfahrung differenziert in der Umsetzung zu betrachten und anzuwenden ist. Beispielsweise gestaltet sich die Konfliktbegleitung zwischen Kleinkindern ganz anders als die zwischen Kindergartenkindern, Schulkindern, Jugendlichen oder Erwachsenen. Noch individueller betrachtet, richtet sich die Konfliktbegleitung nicht nur nach dem Alter eines Menschen, sondern bringt viel mehr entscheidende Faktoren mit sich. Einige Beispiele möchte ich hier noch einmal kurz erläutern, welche wir bereits gemeinsam in der Teamsitzung besprochen haben.

Die Frage nach dem
„wen habe ich vor mir?“
„wie ist meine Beziehung zu meinem Gegenüber?“
„was weis ich über die Konfliktkultur zuhause?“
„was habe ich beobachtet?“
„wie geht es mir selbst?“
„welche Ressourcen kann ich erkennen oder vermitteln?“
„wie steht es um meine eigenen Ressourcen?“
„habe ich den passenden Rahmen?“
„würde sich ein anderer Raum besser eignen?“
„lohnt es überhaupt gerade zu sprechen, oder sollte ich den Emotionen zunächst Raum geben und erst wenn sich die Gemüter beruhigt haben, Fragen stellen?“
„kann ich offene Fragen formulieren?“

Fundiertes Fachwissen und Praxiserfahrung zu kindlichem Konfliktverhalten, sowie zur qualitativen Begleitung, verleiht eine entsprechende Sicherheit und Ruhe. Das überträgt sich unweigerlich auf die Kinder.

Durch Konfrontationen lernen Kinder andere Sichtweisen kennen und erfahren prosoziales Verhalten. Soziale Werte werden Ihnen dadurch ebenso mit auf den Weg gegeben. Kinder haben die unterschiedlichsten Gründe miteinander zu streiten. Damit der Pädagoge sein Handeln passend ausrichten kann, muss er zunächst die Streitursache erkennen. Schaut auch genau hin, ob Ihr überhaupt eingreifen müsst. Beobachtet gut, ob es tatsächlich immer die Grenzen der anderen sind, die augenscheinlich übergangen werden oder ob es sich vielleicht um Eure eigenen handelt. Wenn Ihr das unterscheiden könnt, seid Ihr gut im Selbstreflektieren und könnt das dann auch den Kindern gegenüber so formulieren.

Beispielsweise „Ich muss mich jetzt einmischen, weil ich merke, dass meine Grenze überschritten ist, wenn ich sehe, wie fest Du ihr an den Haaren ziehst.“

Oder „Ich beobachte Euch beide jetzt seit 5 Minuten und immer wieder stelle ich fest, dass Du an ihm vorbeiläufst und seinen Turm umschubst, obwohl er gerade so vertieft in seinem Spiel ist. Er kann es auch gerade nicht äußern, aber schau mal seine Unterlippe schiebt er ganz weit vor und seine Augen sind ganz glasig. Ich würde Dich bitten, dass Du Dir einen eigenen Turm baust, den kannst Du dann jederzeit einstürzen lassen, umschubsen, wie Dir beliebt, aber hier sage ich jetzt stopp.

Was können denn Motive für Konflikte unter Kindern sein?

1.          Ein unterbrochenes Spiel

2.          Neugierde/Exploration

3.          Bedürfnisse

4.          Besitz

5.          Hierarchie

6.          Eifersucht

7.          Verletzungen psychisch als auch physisch

8.          Interessenskonflikte

9.          Nähe/Distanz Begegnungen

10.        Missachtete Grenzen

11.        Missverständnisse

12.        In der Fremdbetreuung-Veränderung der Gruppendynamik

13.        Überforderung

Ein paar Beispiele zur Unterstützung in Konfliktsituationen

Je jünger die Kinder sind und sich sprachlich noch nicht so gut ausdrücken können, umso wichtiger ist ihnen eine Sprache zu geben und vorhandene Probleme beim Namen zu nennen. Wenn ich euch so zuhöre, merke ich, dass es wirklich nicht so einfach ist einen Zoo und einen Bauernhof zu bauen, wenn nur eine Kuh und ein Pferd da sind. Das ist ein Problem, das wir lösen können.“

Streit ernst nehmen und aufgreifen. „Ich glaube es gibt da ein Problem, denn ihr streitet miteinander und habt aufgehört zu spielen.“

Kinder in ihren aufgebrachten Gefühlen einmal annehmen und unterstützen bzw. trösten.

Jedem Kind zuhören „Mich würde interessieren, wie du das siehst…und dann der andere“. Hört Euch dabei immer alle Seiten an.

Ergreift nicht Partei, sondern teilt den Kindern mit, dass Ihr versucht zu verstehen, worum es ihnen geht.

Wenn Ihr von Kindern zu Hilfe gebeten werdet, erkundigt Euch vorerst, was die Kinder von Euch erwarten, was Ihr tun sollt, wie Ihr helfen könntet.

Überlegt gemeinsam mit den Kindern, welche Alternativen es gibt. Fragt die Kinder, was sie schon ausprobiert haben und welche Ideen sie haben, wie das Problem gelöst werden könnte. Wenn die Kinder selbst noch keine Lösung finden, können 3 bis 4 Lösungen von den Erwachsenen vorgeschlagen werden. Vor allem bei Jugendlichen, sollte man aber mit Vorschlägen abwarten und die eigenen Lösungen eher anregen z.B. indem man sie aufmerksam macht, wo es denn schon mal gut geklappt hat etc.

Gemeinsam die momentan beste Lösung auswählen und die Umsetzung besprechen. Auch hier solltet Ihr die betroffenen Kinder fragen, ob sie mit dieser Lösung einverstanden sind. Ihr Einverständnis kann sich natürlich insoweit abgeholt werden, so lange der Rahmen eine Wahlmöglichkeit zulässt.

Sich freuen, wenn es geklappt hat und den Kindern spiegeln, dass sie Probleme lösen können. Das kann sie bestärken.

Bewährt sich die Lösung nicht, solltet Ihr Euch nochmals zusammensetzen und weiter überlegen, welche Möglichkeiten es noch gibt. Oft entlasten diese Gedankenpausen schon die Situation.

Vorbildwirkung: Eltern sind Vorbilder ihrer Kinder. Wie gehen sie selbst mit Konflikten um? Werden diese angesprochen oder „totgeschwiegen“? Welche Streitkultur haben wir innerhalb der Familie? Wieviel Raum gibt es zur Konfliktbewältigung? Wie wichtig nehmen wir selbst unsere Bedürfnisse und Wünsche? Was können sich unsere Kinder zu diesem Thema von uns abschauen?

Streiten will gelernt sein. Eltern sollten und können nicht jeden Streit verhindern. Ein Kind, das nicht streitet, lernt nicht, sich durchzusetzen und nach fairen Regeln zu handeln. Streit und Wettstreit sind Elemente der Entwicklung. Sie dienen dazu, die eigenen Kräfte und Möglichkeiten einzuschätzen.

Diese Vorgangsweisen sind in einfacher Form schon bei Kleinkindern möglich, müssen aber nicht immer gemacht werden. Langfristig helfen sie jedoch den Kindern in der Entwicklung von Eigenständigkeit und Konfliktfähigkeit und entlasten so auch die Eltern.

Kinder sollen lernen, Konflikte auszutragen, sich durchzusetzen und nachzugeben. Konflikte gehören zum Alltag und sind eine Möglichkeit, die eigenen Grenzen und die Grenzen anderer kennen und respektieren zu lernen.

Quellenangaben:
Eltern-Bildung

Hörbuch Aggression

Hörbuch Dein kompetentes Kind

Hörbuch Nein aus Liebe

FamilyLab Konflikte zwischen Kindern

Jesper Juul Sensibel